Am Samstag, 30. August, startete ich mit der 8. Etappe der Via Alpina. Die beiden Tage zuvor hatte ich pausiert: Am Donnerstag verhinderte der angesagte, starke Regen mit Warnstufe 3 eine Wanderung und am Freitag fühlte ich mich nicht wirklich fit – schon am Vortag hatte ich gemerkt, dass etwas nicht stimmte. So nutzte ich die Gelegenheit, gleich zwei Ruhetage einzulegen. Diese Etappen werde ich bei Gelegenheit nachholen.
Am Samstagmorgen ging es früh mit dem Zug nach Reichenbach. Dort wartete bereits das PostAuto, das mich über die steilste PostAuto-Strecke der Schweiz hinauf zur Griesalp brachte. Allein die Anreise war ein Erlebnis für sich: In engen Kehren kämpfte sich der Bus die steile Strasse hinauf.


Oben angekommen schnürte ich die Wanderschuhe und machte mich sofort auf den Weg in Richtung Lauterbrunnen. Das Wetter war noch ganz in Ordnung und so ging es zuversichtlich los. Doch schon bald wurde der Weg beschwerlich: Der Aufstieg hinauf zur Sefinafurgga war steil, karg und forderte Ausdauer. Schritt für Schritt kämpfte ich mich in die Höhe, begleitet von der rauen Landschaft, die diesen Abschnitt so eindrücklich machte.




Oben angekommen legte ich eine wohlverdiente Pause ein, bevor es in den Abstieg ging. Auch hier war das Gelände zunächst sehr steil und rau, doch nach und nach setzte die Vegetation wieder ein und der Weg wurde flacher. Die Sicht blieb jedoch eingeschränkt: Immer wieder riss der Himmel kurz auf, man konnte etwas erkennen, aber wirkliche Weitsicht gab es nicht.






Auf dem weiteren Weg setzte Regen ein. Es handelte sich zwar nur um eine kleine Zelle, doch sie blieb im Tal hängen, sodass es sicher eine Stunde lang regnete. Ich lief weiter, froh über jede kurze Phase, in der der Regen nachliess. Kurz vor Mürren begann es erneut zu regnen, doch nachdem ich den Ort hinter mir gelassen hatte, hörte es schliesslich auf. Den langen Abstieg Richtung Lauterbrunnen konnte ich dann im Trockenen zurücklegen – auch wenn sich dieser Abschnitt ziemlich hinzog.


In Lauterbrunnen angekommen, wartete bereits meine Frau Debbie-Lee mit Annie auf mich. Gemeinsam verbrachten wir noch einen schönen Abend und konnten unser gemütliches Hotelzimmer geniessen – der perfekte Ausklang für diese anstrengende, aber lohnende Etappe.