Nach der langen und fordernden Etappe gestern mit über 30 Kilometern war ich selbst überrascht, wie gut ich heute früh aufgestanden bin. Kein Muskelkater, keine schweren Beine – der Körper scheint sich langsam an die Belastung zu gewöhnen. Es ist faszinierend, wie schnell man in einen Rhythmus hineinkommt, wenn man Tag für Tag unterwegs ist.


Die heutige Etappe führte von Altdorf hinauf zum Klausenpass. 20 Kilometer lagen vor mir, dazu rund 1’700 Höhenmeter im Aufstieg – also keine Kleinigkeit, aber deutlich kürzer als am Vortag. Der Morgen begann nass und trüb und da der Wetterbericht für den Mittag Besserung versprach, liess ich mir mit dem Start etwas Zeit. Doch wie so oft in den Bergen kam es anders: Der Regen hielt länger an als angekündigt, mal mehr, mal weniger intensiv, bis etwa 15 Uhr. Dazwischen gab es immer wieder kurze trockene Phasen und auch vereinzelte Gewitterzellen, deren Blitzaktivität ich aufmerksam verfolgte. Zum Glück blieb ich selbst von einem Gewitter verschont.



Am Nachmittag zeigte sich schliesslich doch noch die Sonne und mit ihr ein ganz anderes Gefühl: Die Landschaft öffnete sich, die Farben wirkten kräftiger und der Aufstieg zum Klausenpass hatte trotz Anstrengung etwas Befreiendes. Ich genoss diese Augenblicke und das Panorama.


Beim Hotel angekommen war die warme Dusche eine Wohltat. Nach dem Abendessen zeigte sich der Himmel nochmals von seiner schönsten Seite.



